DEREK WALCOTT Buch WEIßE REIHER Deutscher VollTEXT online de
Buch – eBook
Derek Walcott
Weiße Reiher
(Englisch: White Egrets)
Buch – Sammlung von Gedichten
Text ins Deutsche übersetzt
Karibische Literatur
Das Buch „Weiße Reiher“ (im englischen Original: White Egrets) ist die vierzehnte Sammlung von Gedichten von Derek Walcott (Nobelpreis für Literatur 1992 und gilt als der größte und wichtigste Dichter und Dramatiker der Westindischen Inseln) und besteht aus 54 Gedichten in verschiedenen Längen.
Derek Walcott schreibt in dem Buch „Weiße Reiher“, geschrieben im Alter von 80 Jahren, seinen eigenen Abschied, in der Vorstellung, dass diese Gedichte seine letzten sein könnten.
Das Buch „Weiße Reiher“ (White Egrets) war tatsächlich die letzte Sammlung von Gedichten von Derek Walcott. Derek Walcotts Buch Weiße Reiher wurde 2010 veröffentlicht.
Das dem Buch titelgebende Gedicht „Weiße Reiher“ (englisch: White Egrets), das ich hier vorstelle, ist das vierte Gedicht aus Derek Walcotts Buch und besteht aus einer langen Passage in acht Teilen; in dem Gedicht erscheinen die Vögel des Titels (The Egrets),
und der Dichter Derek Walcott folgt ihnen durch ihre Jahreszeiten und Assoziationen und findet ihre Ähnlichkeiten mit …
Nachfolgend finden Sie den Text des Gedichts “Weiße Reiher” (White Egrets) von Derek Walcott, übersetzt ins Deutsche.
Im Menü oben oder auf der Seite finden Sie den vollständigen Text des Gedichts “Weiße Reiher” (White Egrets) von Derek Walcott in andere Sprachen: Italienisch, Spanisch, Französisch, Chinesisch usw.
Gute Lektüre und gute Reiher.
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Derek Walcott
Weiße Reiher
Gedicht – Englische Poesie
Text ins Deutsche übersetzt
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Teil 1
I
Vorsichtig umgehn mit dem Licht der Zeit: wie oft noch duldet sie,
daß lange Morgenschatten auf den Rasen sinken,
staksende Reiher Schnäbel ringeln, um zu schlingen,
wenn du, nicht sie, oder wenn du und sie vergingen;
schnatternd die Papageienflotte ausläuft in der Früh,
April Afrikas Violett entflammt
in dieser Trommelwelt, die dir die Augen trübt und näßt
hinter beschlagenen Linsen, Sonnenaufgang, Untergang,
Verfall, den leise Diabetes hinterläßt.
Nimm all dies hin im ausgewogenen Satz,
skulptierte Setzung, jede Stanze an ihren Platz gebracht;
lern, wie die lichte Wiese sich nicht schützt
vor bohrenden Reiher-Fragen und der Replik der Nacht.
II
Die Eleganz dieser weißen, orange-geschnäbelten Reiher,
lauter schlanke Krüge, stolzierend, der dicke Stamm der Oliven,
Zedern, die einen Bach trösten, wie ein Sturzbach reißend
zur Regenzeit; hin zu dem Frieden
über alles Begehren hinaus, alles Bedauern,
den ich vielleicht finden kann, irgendwann,
dessen Palmwedel sich im Licht neigen wie Palankine
und werfen Tigerschatten unter sich. Sie werden da
bleiben, nachdem mein Schatten samt allen Sünden
ins grüne Dickicht des Vergessens glitt,
mit dem Auf- und Untergang von hundert Sonnen
über dem Tal von Santa Cruz, als mein Lieben vergeblich blieb.
III
Ich sehe die Baumriesen am Wiesenrand sich schütteln
im schweren Seegang ohne Schaum, der Bambus wirft den Nacken
wie ein Pferd in der Schlinge, von peitschenden Ästen gerüttelt
will gelbes Laub sich zu Lawinen ballen;
all das, ehe es dann aus dem aufgeplatzten, aufgeweichten
Leintuch des Himmels, Segel in Seenot, greulich schüttet,
um in böigen Schwallen die Hügel einzuhüllen,
als wär das Tal ein Schiffsrumpf und schlingerte im Sturm
und der Wald baumlos, nichts als rollende Dünung.
Wenn das Licht zerpringt und der Donner aufstöhnt wie verdammt
und du sitzt sicher im dunklen Haus, tief in Santa
Cruz, Licht verlischt, Strom fällt aus,
denkst du: »Wer gibt jetzt dem zitternden Bussard, dem
makellos silbernen und dem wolkengrauen Reiher ein Haus,
und den Papageien, verstört durch eine Frühe, die fälschlich flammt?«
IV
Diese Vögel stehn ständig Modell für Audubons Stift,
Reiher schneeweiß und silbern aus einem Buch,
das sich in meiner Jugend aufschlug wie ein Wiesenstück
im smaragdgrünen Santa Cruz; wie gut
stolzierende Vollkommenheit sie kleidet, wissen sie. Sie sprenkeln
die Inseln, am Fluß, auf Weiden, im Mangrovensumpf,
auf Seen gleitend, sich auf dem seidigen Rücken einer Färse
wiegend und dann bei Hurrikanwetter
in wilder Flucht oder beim Picken der Zecken
mit ihren elektrischen Sticheln; gewähren die Gunst
ihrer Betrachtung in dem mythischen Wissen,
übers Meer, aus Ägypten kam ihr Schwarm
mit dem Ibis der Pharaonen, in Orange an Schnabel und Füßen
aus Stille profiliert, einer Gruft zum Schmuck;
dann steigen sie auf, schneller schlagen die Flügel,
sicher wie Seraphschwingen ihr Schlag.
…
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Derek Walcott – Weiße Reiher
Im englischen Original: White Egrets (2010)
Buch – Sammlung von Gedichten
Text ins Deutsche übersetzt
Karibische Literatur
Teil 2 Gedicht Weiße Reiher > hier
Derek Walcott White Egrets Originaltext in Englisch > hier
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Derek Walcott
Sir Derek Walcott (23. Januar 1930 in Castries, St. Lucia; 17. März 2017 in Gros Islet, St. Lucia) war ein lucianisch-britischer Dichter und Schriftsteller. 1992 erhielt Walcott den Nobelpreis für Literatur und 2011 den T. S. Eliot Prize für seinen Gedichtband White Egrets.
Er wurde außerdem 2004 für sein Lebenswerk mit dem Anisfield-Wolf Book Award ausgezeichnet.