STÉPHANE MALLARMÉ – MEERESBRISE (gedichte) DE
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Stéphane Mallarmé
Meeresbrise
(gedichte)
Mein Leib ist müd;
die Bücher las ich alle.
O fliehn!
Hinaus!
Ich fühl’s: vom Wogenschwalle
Zum Himmel wie berauscht die Vögel steigen.
Nichts kann in mir den Drang zum Meere zügeln,
Die alten Gärten nicht, die sich im Auge spiegeln,
Und nicht der Lampe Schein im nächt’gen Schweigen
Auf leeren Blättern, die kein Schriftzug schwärzt,
Die junge Frau nicht, die den Säugling herzt –
Ich reise!
Dampfer, der die Masten schaukelt,
Den Anker hoch, in ferne Tropenlande!
Noch glaubt,
von bittren Hoffnungen umgaukelt,
Ein Weh den Scheidegrüssen dort am Strande;
Und diese Masten, die den Stürmen winken,
Sind sie bestimmt, zu scheitern und versinken
Und nie zu schaun der fernen Inseln Flor? …
Doch horch, o Herz,
auf den Matrosenchor!
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Stéphane Mallarmé – Meeresbrise (gedichte)
Stéphane Mallarmé
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Stéphane Mallarmé
Stéphane Mallarmé (* 18. März 1842 in Paris als Étienne Mallarmé; † 9. September 1898 in Valvins, Vulaines-sur-Seine, Département Seine-et-Marne, nahe Fontainebleau) war ein französischer Schriftsteller.
Seine Gedichte gelten als Hauptwerke des Symbolismus. Zusammen mit Charles Baudelaire, Paul Verlaine und Arthur Rimbaud gilt er als einer der wichtigsten Wegbereiter der modernen Lyrik. (wikipedia)