BORIS PASTERNAK DER WEIHNACHTSSTERN Gedicht Geschichten TEXT

 

Weihnachtsgedicht

Boris Pasternak
Der Weihnachtsstern

 

Weihnachtsgedicht

Russische Literatur

Text ins Deutsche übersetzt

 

Das Gedicht “Der Weihnachtsstern” von Boris Pasternak begleitet uns in der Szene der Geburt des Jesuskindes. Im Text von Pasternaks Gedicht “Der Weihnachtsstern” ist die Landschaft nicht so typisch für Palästina, sondern für Russland, die Heimat des Schriftstellers Boris Pasternak. Die Beschreibung der Umgebung und der Landschaft ist sehr zutreffend und führt uns wie in einer Weihnachtskrippe, als ob wir Weihnachten in einem kalten Winter beleuchten möchten.

Unten können Sie den vollständigen Text von Boris Pasternaks Gedicht “Der Weihnachtsstern” lesen, der aus dem Russischen ins Deutsche übersetzt wurde.

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Viel Spaß beim Lesen und frohe Weihnachten!

 

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Boris Pasternak
Der Weihnachtsstern

 

Weihnachtsgedichte

Text ins Deutsche übersetzt

 

Rings Winter und Schnee —

es bliesen die Winde

und kalt war’s im ärmlichen Stalle dem Kinde

am Hange der Höh’.

 

Der Atem des Ochsen zum Kindlein drang,

die Haustiere alle,

sie standen im Stalle —

ein wärmender Hauch zu der Krippe sich schwang.

 

Es schüttelten — mühsam vom Schlafe erwacht —

die Hirten die Spreu,

die Hirse, das Heu

vom Pelze und blickten vom Fels in die Nacht.

 

Dort ragt eine Deichsel hervor aus dem Schnee —

ein Friedhof mit Zäunen,

mit Gräbern und Steinen,

darüber die Sterne in nächtlicher Höh’.

 

Und neben den Sternen, so einsam und fern,

wie schüchternes Funkeln

der Wache im Dunkel

nach Bethlehem deutet ein zaghafter Stern.

 

Der Stern brannte einsam am Nachtfirmament,

wie lodernde Scheuer

in zehrendem Feuer,

wie flammend zu Asche ein Bauernhof brennt.

 

Als leuchtende Garbe erschien er von fern,

wie Stroh oder Heu

von Flammen verschlugen —

und aufgeschreckt spürte das All diesen Stern.

 

Voller Bedeutung erglühte sein Rot

In leuchtendem Brennen —

das Rätsel zu kennen

drei Sterndeuter folgten des Sternes Gebot.

 

Es zogen Kamele mit kostbarer Last,

dann winzige Eselchen, gabenbeladen —

sie stiegen vom Berge in trippelnder Hast.

Seltsam prophetisch, in ahnender Sicht

Erstanden von ferne die künftigen Tage,

 

der Wünsche, Gedanken und Welten Gewicht,

die Zukunft der Galerien und Museen,

der Zauberer Taten, die schalkhaften Feen,

die Träume der Kinder, der Christbäume Licht.

 

Das Flackern der Kerzen, zum Brennen entzündet,

die Pracht allen Schmuckes, so leuchtend und bunt…

… und wilder und schneidender bliesen die Winde…

… die Äpfel, der Kugeln goldschimmerndes Rund.

 

Es hemmte den Blick dichtes Erlengezweig,

doch ließ es zum Teile den Weiher noch sehen

durch Vogelgenist und durch dickes Gesträuch.

Wie all die Kamele und Esel dort gehen,

die Hirten erblickten es deutlich und hell.

 

Sie sprachen: Lasst auch zu dem Wunder uns gehen!

Und zogen um Schulter und Rücken das Fell.

Es führte zur Hütte gleich glimmerndem Stein

Der Fußspuren Schimmer auf leuchtendem Grunde –

 

Es knurrten beim Anblick der Spuren die Hunde

so angstvoll, als schrecke sie jäh eine Flamme —

doch hoch in der Nacht stand der Stern und sein Schein.

Es glich einem Märchen die nächtliche Stunde —

Und wesenlos trat in der Wanderer Reih’n

Ein Strom stiller Gäste durch Schneewehen ein.

 

Es schlichen mit ängstlichen Blicken die Hunde

und trachteten, nahe den Hirten zu sein.

Es wanderten Engel auf eben der Straße

Inmitten der drängenden Menge dahin —

 

die Spur ihrer Sohlen nur war zu erkennen,

denn unsichtbar, körperlos schritten sie hin.

Am Eingang der Grotte staut dicht sich die Menge —

die Zedern beleuchtet des Morgenlichts Schein.

 

„Wer seid Ihr?“ so fragte die Wandrer Maria.

„Wir treten als Boten und Hirten hier ein,

um Die und dem Kind unsre Gabe zu weih’n.“

„So wartet am Eingang — sonst wird es zu enge.“

 

Es drängten in morgendlich aschfahlem Schein

Die Hirten und Karawanenbegleiter,

es fluchten die Fußgänger, fluchten die Reiter —

am Trog einer Tränke, aus Stämmen geschlagen,

vernahm man der Esel und Lasttiere Schrei’n.

 

Schon nahte der Morgen — wie Asche der Wind,

so fegte das Frühlicht die Sterne vom Himmel.

Und nur den drei Weisen aus allem Getümmel

gewährte Maria den Einlass zum Kind.

 

Es schlummerte strahlend in hölzerner Krippe,

wie nächtlich der Mond in der Baumhöhlung ruht.

ein Pelz war nicht nötig — der Atem des Ochsen,

des Eselchens Atem erwärmten es gut.

 

Sie standen im Schatten, im dämmernden Lichte,

sie flüsterten leise, kaum fand sich ein Wort —

da schob jemand plötzlich ganz sacht von der Krippe

den einen der Weisen zur Seite hin fort —

 

es blickte vom Eingang zur Jungfrau Maria

der Weihnachtsstern still,

wie ein Gast an dem Ort.

..

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Boris Pasternak Der Weihnachtsstern

Weihnachtsgedicht – Russische Literatur

Text ins Deutsche übersetzt

 

 

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Boris Parsternak

Boris Pasternak (Boris Leonidowitsch Pasternak – 10. Februar 1890 in Moskau; † 30. Mai 1960 in Peredelkino bei Moskau) war ein russischer Dichter und Schriftsteller. Der Schriftsteller Boris Pasternak ist als Autor von “Doktor Schiwago” (1957) bekannt, einem Roman, der zwischen der russischen Revolution von 1905 und dem Zweiten Weltkrieg spielt.

Boris Pasternaks Buch “Doktor Schiwago” wurde zensiert und zur Veröffentlichung in Russland abgelehnt, und das Manuskript musste in Italien heimlich versteckt werden, um veröffentlicht zu werden.

Boris Pasternak erhielt 1958 den Nobelpreis für Literatur, ein Ereignis, das die Kommunistische Partei der Sowjetunion verärgerte und den Schriftsteller Pasternak zwang, den Preis abzulehnen, obwohl seine Nachkommen ihn 1988 in seinem Namen entgegennehmen konnten.

Das Buch “Doktor Schiwago” ist seit 2003 Teil des Hauptlehrplans der russischen Schule.

 

 

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